Ich kenne nur EINE Welt und die ist unendlich. 

Christina Friedrich, Regisseurin, Autorin / Berlin + Limlingerode

In der Unendlichkeit des Raums entdecke ich Welten in Träumen und Schaum. Auf uns gestellt als Individuen, nehmen wir die Welt wahr und sind doch verbunden mit allen Wesen, die uns umgeben. In Dialog – Betrachtung, Reflexion und Austausch – weben wir die Brücken zwischen den Welten. Welten verbinden heisst Türen zu unbekannten Orten öffnen und erforschen lernen. Die Grenzen meiner Welt, dehnbar wie der Horizont, erweitern sich stets, mit jeder neuen Begegnung. Was es braucht, um Welten zu überbrücken, ist Mut, Neugier und Verbindung, um dem noch Unbekannten ein Stück näher zu kommen.

Angelika Hinterbrandner, Architektin / Berlin, Zürich

Laut Boltzmann (hier nicht im Gebrauch als Synonym für Fußballspieler misszuverstehen) ist es doch ganz und gar wahrscheinlich, dass irgendeine Katze (hoffentlich meine) sich unserer aller Welten im Traum ausdenkt. Falls das nicht so ist, dann kenne ich mindestens so viele Welten, wie ich in Seelenbeziehungen zu anderen höheren Lebewesen stehe und gestanden habe. Weiterhin unklar bleibt, ob ich meine Katze dazu zählen kann.

Christian Herenz, Astrophysiker / Pune, Indien

heißt sich zuzuhören. Im Streit heißt es zum Beispiel, die Argumente des Gegenüber in ihrer besten Form zu interpretieren. Was meint diese Person, die ich moralisch verwerflich finde, denn genau? Wenn ich nicht verstehe, was jemand wirklich meint, dann habe ich keinen Zugang zu seiner Welt. Nichtmal im Streit. 

Franz Hildebrandt-Harangozo, Philosophieredaktion / Berlin

Variation: Die Verbindung liegt in der Begegnung, einem Funken, der Lächeln, Blick, Berührung heißt unter der Prämisse der Gleichzeitigkeit an einem Punkt im Raum an dem Grenzen kein fixer Punkt sind und wir dem Empfänger lauschen als sei das Signal eine Sprache, die wir kennen.

Franz Liebig, Schauspieler, Autor, Filmproduzent / Berlin + Paris

wenn ich an Welten denke, dann sind das komplexe Gebilde größeren Umfangs. Also keine punktuellen Dinge, sondern Gebilde, die sich über Zeit (mehr als ein Moment), Raum (mehr als ein Ort), Erfahrung (mehr als ein Erlebnis) ausdehnen und deren Elemente in einem definierten Zusammenhang (etwa als Kausalität) stehen mit den anderen Elementen der Welt. Diese habe eine Beziehung zueinander und stehen nicht lose nebeneinander.

Hannes Krämer, Professor für Grenzforschung / Frankfurt (Oder)

ist ja nun einerseits das, was von mir gekannt, also erlebt, erfahren, begriffen, phantasiert, geschmeckt, erlesen, erschaut usw. wurde, als auch das, was mir noch nicht untergekommen ist. Diese Welt unterscheidet sich kategorisch von der verschlossenen Welt. Erstere Welt bleibt mir potentiell zugänglich, die andere Welt jedoch ist für mich nicht denk- und berührbar. Zum Beispiel Höhere Mathematik. Sie existiert außerhalb meiner Welt, für mich komplett verborgen wie hinter einer unsichtbaren Wand. Ich nenne es „das Unzugängloch aus Nichts“.

Man übersieht das übergreifende Moment aus diesem Nichts vollständig, und ist sich dessen natürlich auch nicht bewusst, dank fehlender Sensorik, Theorie, Vorstellung, Interesse oder Messmechanik. Diese Ignoranz der verschlossenen Welt gegenüber hat doch eine recht beruhigende Wirkung. Ich danke dafür. G-tt zum Gruße. Quod erat expectandum.

Marc Gröszer, Bildhauer, Maler, Audioartist / Berlin

Ich kenne die Welt, in die ich hineingeboren wurde. Ich lebe die Welten, die mir zugeflogen sind. Seit geraumer Zeit tauche ich aktiv in verschiedene Klangwelten ein und befinde mich in utopischen Gefilden.

Miri Berlin, Produktdesignerin, Fotografin, Radiofeature-Autorin, Field Recordist / Berlin

Ich denke, man braucht Sprache und Mäuse. So wie Tomaž Šalamun in seinem Gedicht: "Es ist zu heiß" schreibt: "Wird / das Ende der Welt eisern sein, mächtig und donnernd? Oder / werden wir denken, dass Mäuse in die Ecken flitzen, Züge / auf den Gleisen, die Hand über dein weißes rotes Hemd?" Ja, es werden Mäuse in die Ecken flitzen, und sie werden das Ende der Welt mit dem Anfang der Welt verbinden. Und dann braucht man vielleicht noch: Züge und Hände.

Monika Rinck, Schriftstellerin / Berlin + Köln

unendlich viele Welten, die eine große, die uns alle verbindet - der Moment der gerade ist - dann die eigene Welt, in der jeder für sich lebt und die überall da ist, wo man sich gerade befindet (innere und äußere Welt ) und dadurch subjektiv und kulturell geprägt ist - und die Welten, die entstehen, indem man sie beschreibt, klassifiziert oder kategorisiert (gemachte Welten wie z.B Pflanzenwelt, Tierwelt, digitale Welt…) Ich denke keine dieser Welten ist begrenzt - die Grenzen entstehen nur in der Formulierung an sich, da wir uns die Unendlichkeit nicht bildlich vorstellen können…

Nora Lina Merten, Fotografin / Berlin + Portugal

ist auf mein direktes Umfeld beschränkt, was ich sehen kann, riechen kann, fühlen kann und hören kann. Es gibt neben meiner Welt unendlich viele weitere Welten. Die eigene Welt ist dabei immer in Bewegung und in ständiger Veränderung. Seine Welt zu verlassen, neu zu konfigurieren, ist das spannende, sei es durch einen Perspektiv- oder einen Ortswechsel. Alles was man dafür braucht, sind Mut, Neugier und Offenheit und die Akzeptanz, dass alles in Bewegung ist. Die eigene und alle anderen Welten auch. 

Philipp Reis, Kulturanthropologe / Berlin + Portugal

Ich kenne 5 Dimensionen, als Frühkind habe ich das gemerkt, nun erst als Erwachsene fand ich die Definition dazu bei mathematischen Beweisen (die sind von Einstein, auch der für die 6. Dimension, die hab ich aber nicht begriffen). Also eine Welt mit parallelen Dimensionen.

Renata Rara Kaminska, Künstlerin / Berlin + Zamość